Sonntag, 14. Oktober 2007

Essen, Trinken, Waschen, Schlafen

Die Grundbedürfnisse lassen sich hier ganz gut erfüllen, denn der örtliche Supermarkt hat so ziemlich alles, was man zum Leben braucht. Wenn man so viel Geld verdient wie ich, kann man sich auch mal ne Schokolade leisten :D Es ist schon alles teurer als auf dem Festland, und dort lagen die Preise nur leicht unter dem aus D gewohnten Niveau. Ausnahmen: Klamotten, Übernachtungen und Restaurants, die sind schon relativ günstig. Ansonsten bekommt man hier den Eindruck recht gepfefferter Preise (immerhin sind wir hier in einem Südamerikanischen Land), was aber durch den weiten Weg zum Festland und vor allem die vielen Touris (die haben schon alle Geld, sonst wären sie nicht hier – allein der Flug vom Festland kostet zwischen 300 und 400 US$, dazu kommen 100$ Nationalparkgebühr) zu erklären ist. Ich bin ein unglaublicher Glückspilz, dass ich umsonst hierher geflogen bin, hier umsonst wohne, umsonst esse (bis auf Sonntags, da hat die Stations-Cafeteria geschlossen, wie wir heute feststellen mussten) und in Berlin keine Miete zahlen muss!

Da es auf den Inseln einige Süßwasserquellen gibt, ist Trinkwasser gut erschwinglich. Gestern habe ich meinen Wochenvorrat nach Hause geschleppt, und der hat mich nur 3$ plus einiges an Muskelkraft gekostet. Die Milch hier kommt übrigens von den Kühen der Insel! Ach ich freu mich schon, morgen (Montag, Läden offen – bis 20h!) einzukaufen und meinen Kühlschrank zu füllen (Edit: Die Läden haben sogar Sonntags auf).

Wider Erwarten kann man sich hier ganz gut fleischlos ernähren (erinnert mich bitte an diesen Satz, wenn ich das erste mal in unserer Cafeteria zu Mittag gegessen habe! Noch kenne ich nur die Restaurants...), vor allem wenn man sich durchringt, Fisch zu essen. Der ist nämlich unschlagbar lecker und in allen denkbaren Varianten zu haben. An Salat und Gemüse traue ich mich noch nicht so recht heran. Mir klingen noch die guten Ratschläge meiner Homies in den Ohren: Immer vor dem Essen Hände waschen, keinen Salat und keine ungeschälten Früchte, kein Wasser aus der Leitung, keine Eiswürfel – schon klar. Aber was tun, wenn im Leitungswasser lauter Amöben und Einzeller sitzen, die einem die fiesesten Krankheiten bescheren? Da traut man sich kaum, die Hände zu waschen... Muss mich mal schlau machen, wie lange man Wasser kochen muss, um die Viecher totzukriegen. Aber jedes Mal Wasser abkochen, um die Hände zu waschen? Und wenn ich sehe, wie in der Cafeteria die Kaffeekanne einfach mit Leitungswasser abgespült wird, will ich gar nicht wissen, wie die Köche in den Restaurants das Gemüse zubereiten. Sabine ist wohl bisher jedes Mal krank geworden, wenn sie hier war. Und sie passt gut auf! Einige Familien hier auf der Insel sind kinderlos geworden durch die Amöbenruhr... aber davon lasse ich mir den Spaß auch nicht nehmen. Immerhin bin ich gut krankenversichert und es gibt Ärzte und ein Krankenhaus hier auf der Insel. Wenn dann im Januar die Regenzeit (also der Sommer, mit blauem Himmel, tropischen Temperaturen und ab und zu Regengüssen) anfängt und die Moskitos mit sich bringt, freue ich mich schon auf Dengue-Fieber & Co.

Aber hey, keine Angst (vor allem ihr nicht, Roland und Birgit!), bisher hab ich nicht mal Magengrummeln gehabt. Obwohl ich schon seit 4 Tagen in Südamerika bin. Seht ihr - alles halb so schlimm.

Auf den Jetlag warte ich übrigens vergebens – da ich am Tag meiner Reise etwa 30 Stunden nicht geschlafen habe (ja, der Tag war wirklich so lang. Immerhin liegt Quito 6 Stunden vor eurer Sommerzeit, Galapagos sogar 7 Stunden), war an Rhythmus eh nicht zu denken. Hier aber bin ich bisher immer Schlag 6 aufgewacht (da geht die Sonne auf) und habe nur noch leichte Probleme, lange wach zu bleiben – die Seeluft und die ganzen neuen Eindrücke machen etwas müde, vor allem, wenn es um 6 schon stockdunkel ist und recht schnell kühl wird. Da kann ich dem Bett nicht lange widerstehen...

Morgen wird eh alles anders. Montag, Schluss mit der Rumgammelei des Wochenendes... Wir werden uns beim Nationalpark vorstellen, Formalitäten erledigen, nen Schlachtplan aufstellen, wahrscheinlich unsere ecuadorianische Helferin treffen... und loslegen! Vielleicht werde ich dann auch schon wissen, wie das mit meinem Telefon läuft, ob ich evtl. sogar angerufen werden kann, ob wir auf der Station Internet nutzen können, ob wir wirklich in den richtigen Unterkünften sitzen, wie wir in die Bibliothek kommen, wo eine Waschmaschine steht, und vor allem: Ob wir wirklich bis März bleiben dürfen!

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