Samstag, 17. November 2007

Garrapatero

Ach ja, letzten Sonntag waren wir übrigens mit Sabines und einer anderen Familie (er: Waldelefantenforscher aus UK, sie: Wildtierveterinärin aus US, Sohn: weiß man noch nicht so genau – ist aber nicht schlimm, er ist ja grad erst im Kindergartenalter) an einem netten Strand an der Ostseite der Insel. Der (oder die Bucht dort, wer weiß) heißt Garrapatero, und wenn ich die Kinder-Schreiblerntafel in dem Supermarkt letztens richtig interpretiert habe, bedeutet das irgendwas mit „Zecke“, im biologischen Sinn. Man belehre mich bitte eines besseren, damit ich nicht die ganze Zeit darüber nachdenken muss, warum man unsere mit Yachten zugeparkte und nur mit Hafenmauern begrenzte Bucht hier „Academy Bay“ genannt hat, aber diesen idyllischen, nahezu unberührten Ort da drüben ausgerechnet Zecken-Dingens!

Jedenfalls wars irgendwie fast wie ein Tag an der Ostsee. Kühl, bedeckter Himmel, Wind, leichte Dünen, warmes Wasser mit Quallen drin, Melone, Wein, spielende Kinder, fliegende Zeit. Nur würde man zu wohl keinem Ort der Ostsee eine dreiviertel Stunde auf der Ladefläche des Pickup-Taxis über Schotterpisten düsen, dass man plötzlich sehr dankbar ist, Bandscheiben zu haben (nein, im Ernst: Es hat natürlich irrsinnig Spaß gemacht. Durch quasi Wüste und Staub und stark riechende wie tot aussehende Wälder, viel Staub schlucken, nebenbei die nächsten Vogelfänge planen, die genau entlang dieses Weges stattfinden sollen, sich bei dem „Schneller! Schneller“-Gedanken erwischen... das hat was von Feldforscher-Romantik, wenn ich das mal so salopp beurteilen darf). Na gut, und man würde an der Ostsee auch wohl kaum die Spuren von vor wenigen Stunden geschlüpften, dutzenden Mini-Meeresschildkröten finden.

Oder Seelöwen, die mit einem um die Wetter schwimmen wollen. Oder Krustenanemonen und Seegurken und bunte Fische. Oder Blaufußtölpel und braune Pelikane und – ähm – Galapagos-Pintails (so endemische Enten).
Schön wars!

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