Mittwoch, 31. Oktober 2007

Mithilfe der Station

Also ich will jetzt hier echt keine Werbung machen. Wozu auch! Aber ich muss einfach mal erzählen, wie toll die Station ist. Im Gegensatz zum Nationalpark tun die nämlich wirklich was für den Erhalt der bedrohten einheimischen Arten, aber darauf will ich gar nicht näher eingehen. Was mich total froh macht, sind die Arbeitsbedingungen. Arbeitsklima, Netzwerke, Unterkünfte, Infrastruktur... das macht SO viel aus, um sich wohl zu fühlen. Ich meine – hey, wir dürfen das Büro der Koordinatorin für Visiting Scientists mitbenutzen, alle unsere Rechner haben dort Platz und wir sogar nen eigenen Schlüssel. Und sowieso – WLAN, unglaublich. Wirklich gute Zimmer, eigenes Bad, eigenes Telefon, Terrasse. Volieren. Direkt daneben ein eigenes Häuschen mit Klo und Abwaschmöglichkeit und viel Platz für unseren ganzen Kram. Eine eigene Bodega (Schuppen) fürs Equipment. Lecker Essen für wenig Geld. Stations-Laden mit allem Wichtigen. Tolle Bibliothek, und wenn ich die Bücher aus Versehen mal doppelt so lange behalte, ist das überhaupt nicht schlimm. Alle Wünsche (bitte noch eine Leselampe, 2 Extra-Decken für Irm , 2 Gabeln, habt ihr vielleicht Schüsseln? Extraschlüssel? Besen? Eimer? Glühbirne?) werden sofort erfüllt. Alles ganz unbürokratisch. Eigene Strände. Überhaupt, die ganze, so weit verstreute Anlage macht einfach nen sehr sympathischen Eindruck. Die Schildkröten haben so unglaublich viel Platz, den sie gar nicht nutzen (zu faul geworden mit der Zeit). Am tollsten ist aber, dass alle so interessiert und hilfsbereit sind. Materialbeschaffung, Arbeitskräfte organisieren, Transporte machen lassen, Werkzeuge ausleihen – alles kein Problem. Wir haben mittlerweile so viele Helfer für den Vogelfang (jeder will mal mitkommen), dass wir gar nicht alle auf die Tage und Taxen verteilen können. Alles läuft über Kontakte, und die sind bestens. Sabine war ja nun schon einige Jahre hier und kennt viele Leute – aber die Station allein vermittelt schon sehr viel.

Am wichtigsten für uns ist wohl Birgit, die hier für 3 Jahre lebt und arbeitet und die beste Freundin von Sabine ist. Sie arbeitet u.a. an Mangrove-Finches und startet bald ein Captive-Breeding-Programme (u.a. auch mit unseren Woodpecker-Finches), testet Ratten-Fangmethoden und findet heraus, welche Tiere als Eierräuber aktiv sind (mit Kneteiern, die sie mit Eiweiß anstreicht! Daran sieht sie dann die Beiß- und Kratzspuren und weiß, welche Tiere problematisch sind für Nester und Gelege). Aber vor allem ist sie ein Top-Ansprechpartner für alles, total patent und praktisch veranlagt, unglaublich hilfsbereit und supersympathisch. Kritisch, helles Köpfchen, sehr offen, warmherzig und fördernd. Oh Hilfe bitte nehmt mir meine Schwärmerei nicht übel – ich bin das einfach echt nicht gewöhnt, so von allen Seiten unterstützt zu werden!

1 Kommentar:

God hat gesagt…

Achja, bist Du nicht gewohnt? WIR haben Dich hier wohl immer nur mit Füßen getreten, oder? Was war denn mit dem mal, als ich Dir ein Astra Rotlicht spendiert habe? Hm? Achne, DU hast MIR eins spendiert. Sorry. Es muss sehr großartig dort sein, bring mir bitte ein Pilsener mit. :)