Sonntag, 14. Oktober 2007

Die Insel und der Tourismus

Bisher kann nich nur von Santa Cruz sprechen (wenn wir es irgendwie schaffen, wollen wir aber irgendwann auch Touren zu den anderen Inseln machen), und das ich sicher die zivilisierteste (bitte nicht falsch verstehen) aller Inseln. So genau bin ich gar nicht auf dem Stand der Dinge, aber ich glaube, allein hier wohnen mittlerweile 18.000 Leute. Viele ziehen her, um vom boomenden Tourismus zu profitieren. Sabine, die 2001 das letzte Mal hier war, sagt, es hat sich sehr viel verändert. Asphalt- und Pflasterstraßen gab es früher nicht. Touri-Andenkenläden werden immer mehr, Internet-Cafes auch. Mit den Preisen haben sich aber wohl alle abgesprochen... 1h netzen 2$. 1min telefonieren nach D: 0,64$. Da tickt beim Telefonieren der zu zahlende Preis schneller nach oben als die Zeitanzeige... Aber nein, beschweren will ich mich wirklich nicht. Was ich nur sagen wollte: Die Infrastruktur ist wirklich städtisch. Trotzdem hatte ich mir alles noch touristischer vorgestellt. Das liegt vielleicht daran, dass der Großteil der Touris aus Ecuador kommt und ich sie also nicht mit bloßem Auge von Einheimischen unterscheiden kann. Auf den Straßen, in den Kneipen und auf den Plätzen tummeln sich jedenfalls überall fröhliche, redende, fußballguckende und volleyballspielende Landsleute. Wenn man sich allerdings in Outdoor-Läden oder Touristenmagneten wie der Schildkrötenaufzuchtstation umhört, wird man vom vielen Englisch und Deutsch (!) erschlagen. Ansonsten aber scheinen sich die Ausländer gut zu verteilen, zumal die meisten auf Booten untergebracht sind und von Insel zu Insel tingeln. Ich hatte mir das eher so vorgestellt, dass am Hafen ein paar Blaufußtölpel, Seelöwen und Pelikane rumstehen und –liegen, und sich sofort ein riesiger Pulk staunender Besucher drum herum gruppiert. Sogar bei den Fischern, die gerade ihre teils sehr seltsam aussehenden Fänge feilboten, waren Irm und ich die einzigen. Hier Irm mit Red Lobster:

Das alles klingt für den Unkundigen jetzt vielleicht nicht nach der unberührten und einzigartigen Natur, die die Inseln so mit sich bringen sollen... aber ich sage euch: Spätestens wenn man an den Stadtrand kommt, ist man im Paradies.

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