Donnerstag, 25. Oktober 2007

Vogelfang, die erste

Mit der Machete haben wir uns durch den Wald geschlagen, um einige Reviere der Woodpecker -Finches zu finden. Die Machete ist deswegen notwenig, weil der heimische Baum Scalesia (--> Name der Vegetationszone!) mittlerweile von Mora (Brombeere, eingeschleppt) so dermaßen zugewuchert wird, dass kein Durchkommen mehr ist. Die Mora ersticken richtiggehend die Scalesias und schaden ihnen damit genau so wie die Farmer (Holzeinschlag, Landwirtschaftsflächen). Die Zone, in der es Scalesia (endemisch!) gibt, schrumpft sehr schnell, und viele Gegenden sehen wirklich nur noch nach Brombeerhecke aus. Aber das Niederschlagen macht viel Spaß... wir haben also in den Revieren Platz für das Netz geschaffen und es aufgestellt. Weil der Woodpecker-Finch sehr hoch fliegt (Baumkronen), haben wir einfach ein Japan-Netz auf zwei Hochseeangeln aufgezogen, die man so schön lang nach oben ausziehen kann. Klappt wunderbar, aber man braucht eben 2 Leute zum Stangenhalten und Netzspannen – die dann meist auch, wenn der Fink kommt, hochspringen müssen, um das Netz in seine Flughöhe zu bringen (Methode der Flying Nets, von Sabine einst entwickelt). Also Playback an, gut hörbar positionieren, Ausschau halten, Fink kommt, Netz hoch, gefangen! Soweit die Theorie. Es stellte sich heraus, dass wir wegen der vielen Hintergrundgesänge auf dem Playback-Tape unzählig viele Tree-, Ground- und Warbler-Finches sowie Flycatcher anlocken konnten, die auch fleißig ins Netz gingen. Die Woodpecker-Finches waren aber sehr viel desinteressierter – kamen zwar an, gingen aber bald wieder. Wenn Antwort da war, dann nur kurz, oder wenn das Netz gerade nicht stand... Nun ja, wir haben keinen einzigen gefangen. Kleiner (hehe) Trost: Ein Rubintyrann ging ins Netz! Ich hatte Sabine schon auf dem Flug hierher gefragt, ob es vielleicht passieren könnte, dass wir einen fangen – neeeeiiin, sicher nicht. Sehen ja, fangen nicht (sie macht das ja immerhin schon einige Jahre und kennt sich also aus). Zum Glück hatte sie Unrecht! Na ja. Immerhin – wir hatten vorher nie einen Woodpecker-Finch gesehen, die anderen beiden noch nie Vögel gefangen geschweige denn Playback-Experimente gemacht – aber mit einem Foto im Naturführer, der guten Motivation von Irm und Viviana und meinem Birdcatching-Knowledge hat alles auch ohne Sabine funktioniert. Bis auf das Fangen eines Woodies eben...

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