Sonntag, 28. Dezember 2008
Mittwoch, 24. Dezember 2008
Und so verbringe ich Weihnachten:
In glühender Hitze auf wackeligen Lavabrocken herumstolpern und Vögel suchen. Aufpassen, dass ich mir nicht die Füße breche oder in Abgründe stürze. Und dass ich mir nicht zu oft diese Dinger hier
in die Fußsohlen ramme oder mir damit die Arme aufschlitze.
Negativrekord des heutigen Ausflugs: 200m dem Ziel nähergekommen in 1,5 Stunden. Da war der gesuchte Vogel aber immer noch 350m Luftlinie entfernt. Und blöderweise können die halt auch mal wegfliegen, wenn man sich den halben Tag durch Dorngebüsch geschlagen hat, um ihren Aufenthaltsort zu finden. Gut dass ich Josè Luis dabei habe, der mir den Weg bereitet und seine Zeit mit mir teilt.
Negativrekord des heutigen Ausflugs: 200m dem Ziel nähergekommen in 1,5 Stunden. Da war der gesuchte Vogel aber immer noch 350m Luftlinie entfernt. Und blöderweise können die halt auch mal wegfliegen, wenn man sich den halben Tag durch Dorngebüsch geschlagen hat, um ihren Aufenthaltsort zu finden. Gut dass ich Josè Luis dabei habe, der mir den Weg bereitet und seine Zeit mit mir teilt.
Versteht mich bitte nicht falsch - die Arbeit ist anstrengend, gefährlich und ereignisarm, macht mir aber irre Spaß!
Frohes Fest allen, die das hier mit mir teilen.
Dienstag, 16. Dezember 2008
Telemetrie: Update
Inzwischen war ich mal mit im Feld zum Telemetrieren - und: Es klappt! Hier sehen wir unseren jungen am Freitag freigelassenen Woodpecker Finch "greengreen" (siehe Ringe) in seinem natürlichen Habitat beim Frühsport.
Ihn mittels Transmittersignal zu finden, hat etwas gedauert. Dafür wurden wir dann aber auch ausgiebig beäugt - hier sitzt er auf der Empfangsantenne, die an meinem Bein lehnt, und zeigt schön seine eigene Senderantenne (guckt zwischen Flügelspitzen und Schwanzfedern raus), die ihn nicht zu stören scheint. Es geht ihm gut!
Ein anderer Vogel, den wir 2 Tage vorher freigelassen hatten, ist mittlerweile vom "Radar" verschwunden - das Gelände ist extrem unübersichtlich und kräftezehrend, daher können wir nicht kilometerweit laufen um ihn zu suchen, sondern sind darauf angewiesen, dass die Tiere einigermaßen in der Nähe bleiben. Zumal die Transmitter auch nur einige wenige hundert Meter Reichweite haben.
Ihn mittels Transmittersignal zu finden, hat etwas gedauert. Dafür wurden wir dann aber auch ausgiebig beäugt - hier sitzt er auf der Empfangsantenne, die an meinem Bein lehnt, und zeigt schön seine eigene Senderantenne (guckt zwischen Flügelspitzen und Schwanzfedern raus), die ihn nicht zu stören scheint. Es geht ihm gut!
Ein anderer Vogel, den wir 2 Tage vorher freigelassen hatten, ist mittlerweile vom "Radar" verschwunden - das Gelände ist extrem unübersichtlich und kräftezehrend, daher können wir nicht kilometerweit laufen um ihn zu suchen, sondern sind darauf angewiesen, dass die Tiere einigermaßen in der Nähe bleiben. Zumal die Transmitter auch nur einige wenige hundert Meter Reichweite haben.
Die Weihnachtszeit ist hier diesmal ziemlich anders. Wir hatten einen sehr gemütlichen 2. Advent [sic! So schnell bin ich mit dem Onlinestellen von Einträgen...] im Haus von Freunden, die damit auch etwas anfangen konnten (richtig geraten, es sind keine Ecuadorianer), mit Dämmerung draußen, 2 Kerzen drinnen, Weihnachtsliedern, superleckerem Kaffee und sogar Lebkuchen, Marzipankartoffeln und Stollen. Dieses Mal sind so viele Weihnachtspakete angekommen (Rekord von Deutschland bis hierher ins Büro: 8 Tage!), dass wir dem halben Dorf eine Einführung in deutsche Vorweihnachtszeitskultur geben könnten. Sogar selber Plätzchen backen können wir, denn: Wir haben nen Ofen - und aus Deutschland mitgebrachten Zimt! Ein bisschen Glühweingewürz vom letzten Jahr ist auch noch da. Diesmal ist es wirklich nur das Wetter, das einem die Weihnachtsstimmung verdirbt.
Sonntag, 14. Dezember 2008
Luxus III
Wir sind mal wieder umgezogen, und diesmal ist der einzige Haken, dass wir keine Möbel haben außer einem Tisch mit Stühlen. Dafür ist das Haus ein lichtdurchfluteter Palast abseits der lauten Straßen. Geweckt wird man jetzt durch Hahnengeschrei (nachts um 1) statt durch Verkehrslärm, herrlich! Jeder hat wieder ein Zimmer für sich und wir haben so unglaublich viel Platz, dass wir es noch gar nicht begreifen können. Nen Garten gibt’s mit Waschmaschine, Terrasse, Bäumen und Kakteen und vor allem: vielen Vögeln und Eidechsen. Dass wir zwei Bäder haben und eins davon ne Badewanne, ist bei mir noch gar nicht angekommen. Das alles kostet genau so viel wie die Winzbude, aus der wir gerade kommen – und niemand guckt komisch wenn mal Besuch kommt.
Nachtrag: Gestern spontan Einweihungsparty – großartig gewesen! Dafür ist ein leeres Haus natürlich perfekt.
Nachtrag: Gestern spontan Einweihungsparty – großartig gewesen! Dafür ist ein leeres Haus natürlich perfekt.
Umfrage:
Biologische Brombeerkontrolle
Letztes Jahr hatte ich euch von der Mora (Brombeere) erzählt, die hier langsam den Scalesia-Wald erstickt. Gift hatte kurzfristig Besserung gebracht, aber die Pflanzen kamen schnell zurück und wuchern wie zuvor. Der nächste Plan ist, einen moraspezifischen Rost-Virus einzusetzen, der aber vorerst auf Unschädlichkeit gegenüber den einheimischen Pflanzen getestet werden muss. Die endemische Tierwelt hat hingegen eigene Sofortmaßnahmen ergriffen, um die piekenden Ranken in ihre Schranken zu weisen: Wie wir diese Woche beobachten durften, rupfen Woodpecker Finches Morazweige ab, entlauben sie, und benutzen sie als Werkzeuge, um mit ihnen fette Insektenlarven aus Totholz zu holen. Dieser hier hatte es mit einem sehr tief sitzenden Leckerbissen zu tun und brauchte ein dementsprechend langes Werkzeug.
Überlebenstraining
So. Dieses Mal machen wir ja nicht nur Experimente, sondern wollen, wenn wir die Vögel wieder freilassen, einige von ihnen besendern und somit die Wiedereingliederung in ihre natürlichen Habitate mitverfolgen. Bisher weiß man nämlich noch gar nicht, wie es diesen Vögeln nach so langer Zeit in Gefangenschaft ergeht, wenn man sie wieder nach Hause entlässt.
Zunächst sollen 4 der Woodpecker Finches aus der Trockenzone entlassen werden, die wir seit ca. 70 Tagen in Gefangenschaft halten. Und ich agiere als Überlebenstrainerin und bin dafür zuständig, sie fürs Leben in freier Wildbahn vorzubereiten, denn hier in der Trockenzone muss man ziemlich hart arbeiten für sein täglich Brot. Insekten, wenn es sie denn gibt, verstecken sich in Bohrlöchern im Totholz oder unter Baumrinde, und dem ist dann oft nur durch Werkzeuggebrauch (und mit viel Ausdauer!) beizukommen.
Also verbringe ich im Moment die Tage damit, die Volieren mit natürlichen Substraten zu versehen, mir jeden Tag neue Verstecke für Falter und anderes Kleinzeug auszudenken, den Werkzeugnachschub zu gewährleisten – und mich totzulachen. Drei der Vögel sind nämlich noch Jungtiere, die sich mit unglaublichem Enthusiasmus auf die angebotenen Kaktusstachel stürzen, sie in Sekunden zerpflücken und dann tatsächlich damit den ganzen Tag unermüdlich in toter Rinde und Astlöchern herumstochern. Mit nicht sooo routiniertem Erfolg, wie sich zeigte. Dennoch, es scheint zu reichen, jedenfalls haben sie in den letzten 5 Tagen kein Gewicht verloren.
Und ich habe meinen Spaß beim Zuschauen.
Montag, 24. November 2008
Paketflut
An einem Tag 4 Pakete – das kann nur bedeuten, dass meine Post vom letzten Jahr endlich angekommen ist! Aber ein Blick auf die Poststempel offenbart etwas noch unglaublicheres: Alle sind von diesem Herbst, und weil ich zufällig am Tag der Ankunft der Pakete auf dem Postamt war, waren 2 davon von Deutschland aus nur 11 Tage unterwegs. Da übersieht man dann auch gern, dass eins der Päckchen schon seit 4 Wochen auf dem Amt herumlag ohne ausgeliefert zu werden... und überhört den Kommentar der Frau am Schalter, dass ich, wenn ich die Schokolade darin nicht mag, es ja zurückbringen kann – sie würde sich sehr freuen: „Ihr Ausländer kriegt doch zu Weihnachten immer Schokolade geschickt!“. Woher sie das wohl weiß. Ich jedenfalls ahne, was mit all meinen Paketen vom letzten Jahr geschehen ist.
Falls ihr euch fragt, wie es mir geht: Alles bestens. Das Leben zieht seine Bahnen, mehr oder weniger wichtige Ereignisse kommen und gehen. Was mich hier auf der Insel bewegt hat in letzter Zeit: Die US-Wahlen (ja, es gab diverse Wahlparties), der Dollarkurs, die steigenden Lebensmittelpreise, diverse Konzerte mit Berühmtheiten vom Kontinent im Rahmen einer Innenministeriums-Kampagne, der Beginn der Mango-Saison, Allerseelen (inklusive dem traditionellen Verkauf von Colada morada (à was Leckeres zum Trinken), der am Totensonntag beginnt und nach ein paar Wochen wieder abebbt), unser Umzug in eine winzige Wohnung an einer lauten Straße und ohne Draußensitzmöglichkeit, der Abschied von zwei alten Freunden vom letzten Jahr, die Post, die sich verschlechternden Bedingungen für Wissenschaftler an der Station, der Mangrove-Finch-Workshop auf Isabela (darüber mehr, sobald ich alle Infos habe), die ersten Hefebrötchen aus dem eigenen Ofen, gute und weniger gute Bücher, der Schnee in Deutschland, unsere endlich eingetroffene Telemetrieausrüstung), der erste internationale (!) Galapagos-Triathlon und vor allem: siehe unten.
Galapagos en bici
Meine 50km-Wahnsinns-Fahrradtour eines samstags nach Garrapatero (der Strand in der Trockenzone an der Südostküste der Insel, wo wir letzte Saison so viele Wochen mit Vogelfang verbracht haben). Was an dem Tag passiert ist, ist mir ehrlich gesagt immer noch ein Rätsel. Ein Freund von mir hatte diesen Traum, eines Tages mal da runter zu fahren – er ist ein ziemlicher Fahrradfreak und sehr fit. Und richtig mit aerodynamischem Helm, Handschuhen, superteurem Mountainbike und der richten Ernährung am Tag vorher. Und ich, aus Selbstkasteiungssucht vielleicht, habe beschlossen, mitzufahren. Die ersten 8km bis Bellavista geht’s fast nur bergauf, und zwar teilweise steilst. Dann 10km nach Cascajo etwas leichter bergauf. Und der Rest ist Abfahrt auf fieser Schotterpiste mit tollem Ausblick auf den Strand. Na ja, wer mich kennt, weiß, dass ich seit vielen Jahren so was nicht machen konnte wegen meinen kaputten Knien, aber ich wollte jetzt einfach mal Grenzen austesten. Mein Ziel: bis Bellavista kommen, dann mit nem Taxi zurück. Meine Vorstellung: mit Höllenschmerzen in Knien und Hüften zusammenbrechen und mindestens eine Woche nicht gehen können. Aber das sollte es mir wert sein. Also am gleichen Morgen noch schnell zum Fahrradladen, funktionierende Pedale montieren lassen und mal ein bisschen Luft in die Reifen – und los. Dank meiner ambitionierten Begleitung, die ich dann auch erst in Bellavista wiedergesehen habe, bin ich also in einem unglaublichen Tempo die Berge hochgeheizt (25min für die erste Teilstrecke!). Und was als erstes aufgegeben hat, waren nicht etwa meine Knie oder meine Kondition oder meine Muskelkraft oder mein Schrottfahrrad. Nein. Mein Hintern tat mir so wahnsinnig weh, weil ich 4l Wasser mit hatte und der Rucksack mir meinen ganzen Oberkörper nachdrücklich in den harten Sattel presste. Wenn man so was nicht gewohnt ist... Ausgelacht wurde ich noch für mein vieles Gepäck, aber als mein Begleiter seine lächerlichen 0,75l Wasser noch auf dem Hinweg aufgebraucht hatte, wurde die Last auf meinen Hintern dank schnell reduzierten Wasservorrats schnell geringer. Tja. Und das war dann auch wirklich schon das größte Problem der ganzen Tour.
Die hier fanden wir auf dem Weg mitten in der Trockenzone, sehr ungewöhnlich, aber schön bizarr:
Schön im Wind und Nieselregen kamen wir am Strand an, wo man echt nicht bleiben konnte, weil einem der puderfeine Sand sofort in alle Poren flog. Also nur kurz schwimmen, was essen, und wieder zurück. Auf dem Rückweg gab’s es dann ein paar schöne kurvige Bergab-Asphaltstrecken, weswegen mein Begleiter mich ab Bellavista dann auch erst mal nicht mehr gesehen hat, hehe.
Und dann nach Hause. Warten auf den Schmerz. Und er kommt nicht. Gar nicht. Ich kann’s gar nicht glauben - wo’s mich doch sonst auf dem 5min-Weg zur Station manchmal schon zwickt. Aber nein, auch nach 2 Tagen noch keine Nachwirkungen. Und nicht mal Muskelkater! Wo doch meine Oberschenkelmuskeln nach all den Bergen so unglaublich gebrannt haben. Was war da los? Kann mir das jemand erklären? Für mich jedenfalls das körperliche Erfolgserlebnis des Jahrzehnts – und vielleicht ja ein Wendepunkt.
Die hier fanden wir auf dem Weg mitten in der Trockenzone, sehr ungewöhnlich, aber schön bizarr:
Schön im Wind und Nieselregen kamen wir am Strand an, wo man echt nicht bleiben konnte, weil einem der puderfeine Sand sofort in alle Poren flog. Also nur kurz schwimmen, was essen, und wieder zurück. Auf dem Rückweg gab’s es dann ein paar schöne kurvige Bergab-Asphaltstrecken, weswegen mein Begleiter mich ab Bellavista dann auch erst mal nicht mehr gesehen hat, hehe.
Und dann nach Hause. Warten auf den Schmerz. Und er kommt nicht. Gar nicht. Ich kann’s gar nicht glauben - wo’s mich doch sonst auf dem 5min-Weg zur Station manchmal schon zwickt. Aber nein, auch nach 2 Tagen noch keine Nachwirkungen. Und nicht mal Muskelkater! Wo doch meine Oberschenkelmuskeln nach all den Bergen so unglaublich gebrannt haben. Was war da los? Kann mir das jemand erklären? Für mich jedenfalls das körperliche Erfolgserlebnis des Jahrzehnts – und vielleicht ja ein Wendepunkt.
Samstag, 25. Oktober 2008
Luxus ll
Ich vermisse wirklich unglaublich das Leben auf dem Stationsgelände. Mit seinen ständigen zufälligen Begegnungen – jede Woche zog ein anderer Wissenschaftler ins Nachbarquartier ein und hatte irgendwelche spannenden Geschichten zu erzählen -, mitten im Grünen, mit Meeresrauschen zum Einschlafen und diesem atemberaubenden Blick beim Aufwachen: Das erste, was ich morgens immer sah, ohne auch nur den Kopf drehen zu müssen, war der rosa Himmel mit der genau in meinem Blickfeld aufgehenden Sonne und davor der Trockenwald mit seinen tausend Kakteen, orange von der Seite angestrahlt. Dahinter der Ozean. Ein paar Vögel. Sonst nichts.
OK, ich musste neben dem brummenden Kühlschrank schlafen, das Zimmer war nicht mückendicht und das Bad hatte zum Zimmer hin nur halbhohe Wände, von den Nachbarn trennte uns nur eine dünne Holzwand, überhaupt gab es null Privatsphäre und ständig fiel das Wasser aus.
OK, ich musste neben dem brummenden Kühlschrank schlafen, das Zimmer war nicht mückendicht und das Bad hatte zum Zimmer hin nur halbhohe Wände, von den Nachbarn trennte uns nur eine dünne Holzwand, überhaupt gab es null Privatsphäre und ständig fiel das Wasser aus.
Aber man konnte schon von weitem sehen, wenn jemand den Weg hoch kam um uns zu besuchen. Eduardo schrie schon von weitem: „Sophia! Irma! Vamos a Tortuga!“ Maria kam jeden Tag zum Saubermachen und versteckte dabei immer ein paar wichtige Sachen oder verschleppte Töpfe ins Nachbarquartier. Man hörte sofort, wenn drüben bei den chicos was los war, weil deren Küchengeräusche bis in unser Zimmer reichten. Man musste nur die Tür aufmachen, und es kamen ein paar Vögel rein auf ihrem Routine-Morgenspaziergang – oder auf ihrem Nachtausflug, wie die Eule. Und die Geckos! Überall schossen sie die Wände und Fenster entlang, nur um uns zu amüsieren.
Tja. Hier hab ich nun ein eigenes Schlafzimmer, ein dichtes Mückennetz vor der Tür, aber halt auch keine Geckos oder Vögel. Keinen Ausblick (direkt vor meinem Fenster ist ne weiße Mauer, es ist unglaublich dunkel im Zimmer), keine Besuche, keine Begegnungen mit Wissenschaftlern (der Comedor, sonst Brennpunkt der sozialen Begegnungen, hat ja auch immer noch zu!). Was rauscht, ist vielleicht die entfernte Hauptstraße. Bäcker und Waschsalon sind nah, aber das haut’s nun auch nicht raus.
Ja, und warum das alles? Weil der Vertrag zwischen Max-Planck-Institut und Station ausgelaufen ist, der dafür gesorgt hat, dass ersteres jedes Jahr nen Haufen Geld überweist, damit zweitere deren Wissenschaftler für umsonst in den Stationsquartieren wohnen lässt. Jetzt müssten wir selber dafür blechen – aber 20$ pro Nacht und Person sind selbst für uns reiche Europäer zu viel.
Tja. Hier hab ich nun ein eigenes Schlafzimmer, ein dichtes Mückennetz vor der Tür, aber halt auch keine Geckos oder Vögel. Keinen Ausblick (direkt vor meinem Fenster ist ne weiße Mauer, es ist unglaublich dunkel im Zimmer), keine Besuche, keine Begegnungen mit Wissenschaftlern (der Comedor, sonst Brennpunkt der sozialen Begegnungen, hat ja auch immer noch zu!). Was rauscht, ist vielleicht die entfernte Hauptstraße. Bäcker und Waschsalon sind nah, aber das haut’s nun auch nicht raus.
Ja, und warum das alles? Weil der Vertrag zwischen Max-Planck-Institut und Station ausgelaufen ist, der dafür gesorgt hat, dass ersteres jedes Jahr nen Haufen Geld überweist, damit zweitere deren Wissenschaftler für umsonst in den Stationsquartieren wohnen lässt. Jetzt müssten wir selber dafür blechen – aber 20$ pro Nacht und Person sind selbst für uns reiche Europäer zu viel.
Und nun ein bißchen Conservation:
Ich habe hier ein seltsames Viech entdeckt, was mir letztes Mal nicht untergekommen war:
Am gleichen Tag fand ich das hier am Strand...
Am gleichen Tag fand ich das hier am Strand...
... und war ganz schön erschrocken. Marienkäfer? Hier? Und noch am gleichen Abend las ich zufällig, dass tatsächlich Marienkäfer im Jahr 2002 auf einigen Inseln bewusst ausgesetzt wurden, um obiges Tier unter Kontrolle zu bringen. Dieses Tier heißt „Cottony Cushion Scale Insect“, sieht wirklich aus wie aus Baumwolle, stammt wie der eingeführte Marienkäfer aus Australien [ich weiß allerdings nicht, ob es wirklich der vom Foto ist] und ernährt sich von Pflanzensäften. Es war wohl so, dass diese Insekten, die hier 1982 erstmalig gesichtet wurden, sich massenhaft vermehrt haben und so schließlich viele endemische Pflanzenarten bedrohten. Die Mangroven hier in der Stadt z.B. bekamen schwarze Blätter und gingen ein, gleiches passierte mit Mangroven auf Isabela (dort, wo die letzten wenigen Mangrove Finches leben!). Also hat man ein bisschen geforscht und herausgefunden, dass dieser Marienkäfer wirklich nur dieses eingeschleppte Insekt fressen würde und selber nicht giftig wäre für Vögel oder andere potentielle Fressfeinde. Tja, und dann hat man einfach Tausende von den Käfern ausgesetzt. Gewagt, was? Aber es scheint gutgegangen zu sein. Die Mangroven haben sich sehr gut erholt und es konnten keine negativen Auswirkungen dieser Aktion festgestellt werden. Nun ja. Es bleibt abzuwarten, ob die Marienkäfer wirklich verhungern, wenn keine Cushion Scale Insects mehr da sind, oder ob sie dann nicht doch auf einheimische Arten übergehen. Angeblich ist das aber nicht zu befürchten.
Ich habe heute zum Glück nicht aktiv werden müssen in Sachen Artenschutz: Eine ganz junge wilde Katze lief mir bei den Schildkrötengehegen in Sichtweite über den Weg [merke: Katzen fressen kleine Schildkröten und Iguanas und Lava-Echsen und Darwinfinken – und sie vermehren sich unkontrolliert]. Ich kann natürlich keine Katze umbringen oder fangen um sie umbringen zu lassen, also war ich ganz froh, als sie mich sah und flugs ins Dorngebüsch verschwand. Aber eh – die Station hat Leute, die hier regelmäßig auf Katzenfang gehen. Nachts. Damit keine Touristen zugucken können.
Ich habe heute zum Glück nicht aktiv werden müssen in Sachen Artenschutz: Eine ganz junge wilde Katze lief mir bei den Schildkrötengehegen in Sichtweite über den Weg [merke: Katzen fressen kleine Schildkröten und Iguanas und Lava-Echsen und Darwinfinken – und sie vermehren sich unkontrolliert]. Ich kann natürlich keine Katze umbringen oder fangen um sie umbringen zu lassen, also war ich ganz froh, als sie mich sah und flugs ins Dorngebüsch verschwand. Aber eh – die Station hat Leute, die hier regelmäßig auf Katzenfang gehen. Nachts. Damit keine Touristen zugucken können.
Donnerstag, 9. Oktober 2008
neuer Rekord
Irm hat heute einen Brief bekommen, der vor 10 Monaten in Dänemark abgeschickt wurde. Heißt das etwa, es besteht noch Hoffnung für meine verlorenen Weihnachtspäckchen vom letzten Jahr? Vielleicht liegen sie doch in irgendwelchen Lagern der Station, weil sich mein Name noch nicht bei allen 150 Mitarbeitern herumgesprochen hat?
Montag, 6. Oktober 2008
Mein Hilferuf nach Essensvorschlägen war übrigens ernst gemeint. Ich habe im Supermarkt tatsächlich meine Lieblingssorte Ritter Sport entdeckt, und sie kostet nur noch halb so viel wie letztes Mal: 2,90$. Und wisst ihr was? Ich habe sie nicht gekauft. Die Lage ist ernst! Ich hab schon jeden Tag Sodbrennen wegen Weißbrot mit Nutella, weißem Reis mit Ei und Ketchup sowie diversen übersüßten Milchmixgetränken.
Und was mache ich diesmal hier?
Weil so viele Nachfragen kamen: Nein, das hier ist nicht meine Diplomarbeit. So war eigentlich der Plan, aber weil es immer bis in die letzte Sekunde so unvorhersehbar ist, ob man die Erlaubnisse fürs Arbeiten hier bekommt, und weil neben dem eigentlichen Projekt, was ja diesmal weitergeht, einfach nicht genug Zeit für was Eigenes gewesen wäre, habe ich mich für den unkomplizierten Weg entschieden und arbeite wieder einfach so mit. Im Wesentlichen machen wir das gleiche wie im letzten Jahr bzw. das, was wir letztes Mal nicht geschafft haben – ein paar mehr Vögel testen, um die nötigen Stichprobengrößen zusammenzubekommen, ein ganz neues Experiment, und dann hinterher wollen wir die freigelassenen Tiere telemetrieren und draußen beobachten, um zu sehen, wie sie nach so langer Gefangenschaft überhaupt zurechtkommen. Damit gibt’s nämlich noch überhaupt keine Erfahrungen hier auf der Station.
Nebenbei testen wir noch eine ganz andere Art: Den Medium Ground Finch (siehe Porträt der Groundfinches in einem Beitrag vom letzten Mal), den sie hier zufällig grad in genügender Zahl in unseren Volieren halten. 2 von ihnen haben die erste Aufgabe schon gelöst:
Nebenbei testen wir noch eine ganz andere Art: Den Medium Ground Finch (siehe Porträt der Groundfinches in einem Beitrag vom letzten Mal), den sie hier zufällig grad in genügender Zahl in unseren Volieren halten. 2 von ihnen haben die erste Aufgabe schon gelöst:
Müder, gesichtsloser Haufen [Sorry. Ich hoffe, ich kann das bald revidieren]
Gerade kam Irm mit ner Flasche Rum nach Hause und wir hatten unseren ersten Cuba Libre. Währenddessen spielte einer unserer damals engsten Freunde, der jetzt zufällig mit unserer Feldassistentin zusammen und daher zum 4. Mitbewohner geworden ist, etwas Salsa von seinem Notebook... das verpasste uns den ersten wirklich nostalgischen Moment, seit wir hier sind. Mit den neuen Chicos in der Station ist wirklich überhaupt nichts los! Wir sind nun schon 2 Wochen hier, und es gab noch keine einzige Party, nur einen fehlgeschlagenen Ausgehversuch und nicht mal „was trinken“ in deren Küche. Hätten wir nicht das 2xwöchentliche Fußballspielen reanimiert, würden wir die anderen gar nicht zu Gesicht bekommen. Und sie einander wohl auch nicht. Um ehrlich zu sein fehlen aber auch einfach die starken Charaktere vom letzten Jahr, dies diesjährige Truppe scheint nur ein lose zusammengewürfelter, nicht weiter spannender Haufen zu sein. Der Meinung ist sogar Viviana, unsere alte Feldassistentin, die immer noch hier ist um ihre Diplomarbeit zu schreiben – sie vermisst die „alten chicos“ immer noch.
Und so langweilen wir uns jeden Abend. Mit den wenigen Leuten vom letzten Mal ergibt sich einfach nicht so viel, zumal die meisten jetzt nicht mehr an der Station arbeiten und daher irgendwo im Ort wohnen. Es fehlt die treibende Gruppendynamik, die immer so schön unvorhersehbare Abende geschaffen hat. Also vorerst keine wie durch ein Wunder sich selbst auffüllenden Cuba Libres mit umgedrehtem Mischverhältnis (1/4 Cola, ¾ Rum, aber natürlich nur für uns Mädels) mehr, keine Nächte mehr in den Straßen dieser Stadt, mit Flaschen in Papiertüten und einem Späher zur Polizeiumgehung. Keine Tanzveranstaltungen mehr in irgendwelchen Häusern, Zimmern, Küchen (mit auf zerknülltem Papier gekritzelten Umgebungsplänen als Wegbeschreibung) mit dem schön internationalen Stationspublikum und ebensolchem Essen. Dabei war das doch der neben der Arbeit wichtigste Grund, warum ich wieder hergekommen bin!
Und so langweilen wir uns jeden Abend. Mit den wenigen Leuten vom letzten Mal ergibt sich einfach nicht so viel, zumal die meisten jetzt nicht mehr an der Station arbeiten und daher irgendwo im Ort wohnen. Es fehlt die treibende Gruppendynamik, die immer so schön unvorhersehbare Abende geschaffen hat. Also vorerst keine wie durch ein Wunder sich selbst auffüllenden Cuba Libres mit umgedrehtem Mischverhältnis (1/4 Cola, ¾ Rum, aber natürlich nur für uns Mädels) mehr, keine Nächte mehr in den Straßen dieser Stadt, mit Flaschen in Papiertüten und einem Späher zur Polizeiumgehung. Keine Tanzveranstaltungen mehr in irgendwelchen Häusern, Zimmern, Küchen (mit auf zerknülltem Papier gekritzelten Umgebungsplänen als Wegbeschreibung) mit dem schön internationalen Stationspublikum und ebensolchem Essen. Dabei war das doch der neben der Arbeit wichtigste Grund, warum ich wieder hergekommen bin!
Montag, 29. September 2008
Ernährungsberater gesucht
Hilfe! Ich bin erst 1,5 Wochen hier, und schon geht das wieder los: Was ess’ ich bloß? Jeden Tag essen gehen ist momentan nicht drin, daher kochen wir viel selbst. Aber uns gehen die Ideen aus. Also, ein Aufruf an euch: Bitte her mit euren Anregungen und Rezeptvorschlägen! Gern auch für herzhafte Brotaufstriche (ich kann kein Nutella mehr sehen). Guacamole, so’nen Apfel-Zwiebel-Schmalz und Hummus haben wir schon, aber was geht noch?
Frischer Fisch ist zu umständlich zu bekommen, daher müssen wir uns auf folgende Grundnahrungsmittel beschränken: Reis, Spaghetti, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, mehlige Kartoffeln, Mais, Tomaten, Gurken, Möhren, Knoblauch, Zwiebeln, Avocados, Äpfel, Papaya, Melone, Mangos, Limetten, Koriander, Eier, H-Milch, Cornflakes, Mehl, Zucker, Weißbrot, Nutella, Marmelade, Pflanzenfett, Ketchup, Mayo, Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Chilisauce.
Und das hier ist NICHT verfügbar: Butter, Sahne, Käse, Sojakram, Spinat, Kokosmilch, Olivenöl, ausgefallene Gewürze, Ofen.
Ideen? Immer nur Spaghetti mit Tomaten und Ei machen mich langsam wahnsinnig. Und schlapp.
[Während ich das hier schreibe, auf meiner Terrasse, kommt ein Flycatcher, setzt sich auf meinen Laptop-Lautsprecher keine 40cm von mir entfernt – und guckt mir einfach zu. Ich liebe diese Inseln!]
Frischer Fisch ist zu umständlich zu bekommen, daher müssen wir uns auf folgende Grundnahrungsmittel beschränken: Reis, Spaghetti, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, mehlige Kartoffeln, Mais, Tomaten, Gurken, Möhren, Knoblauch, Zwiebeln, Avocados, Äpfel, Papaya, Melone, Mangos, Limetten, Koriander, Eier, H-Milch, Cornflakes, Mehl, Zucker, Weißbrot, Nutella, Marmelade, Pflanzenfett, Ketchup, Mayo, Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Chilisauce.
Und das hier ist NICHT verfügbar: Butter, Sahne, Käse, Sojakram, Spinat, Kokosmilch, Olivenöl, ausgefallene Gewürze, Ofen.
Ideen? Immer nur Spaghetti mit Tomaten und Ei machen mich langsam wahnsinnig. Und schlapp.
[Während ich das hier schreibe, auf meiner Terrasse, kommt ein Flycatcher, setzt sich auf meinen Laptop-Lautsprecher keine 40cm von mir entfernt – und guckt mir einfach zu. Ich liebe diese Inseln!]
Zwangswahl: Eine neue Verfassung muss her!
Heute wird in Ecuador über eine neue Verfassung abgestimmt. Anfangs hat mich diese Sache ziemlich beschäftigt – mal eben ne komplett neue Verfassung, die in nur 6 Monaten erarbeitet werden musste, vorher wurde der gesamte Kongress entlassen und noch andere Dinge unternommen, die sehr viel Macht allein auf den jetzigen Präsidenten konzentrieren sollten. Außerdem besteht Wahlpflicht und gleichzeitig weiß die Bevölkerung kaum, was da im Detail auf sie zukommen soll – kaum einer versteht die Artikel und kaum einer hat überhaupt die Muße oder Gelegenheit, sich genauer damit zu beschäftigen. Wenn man dann noch hört, dass der Präsident den armen Bevölkerungsschichten (die nun mal die Mehrheit stellen, aber am wenigsten politisch gebildet sind) viele Versprechen und Geschenke macht um sich die neue Verfassung zu erkaufen, kann man es schon mit der Angst zu tun kriegen.
Mittlerweile habe ich einige Stimmen und Meinungen eingeholt, und die meisten (auch die politisch gebildeten) sind doch sehr zuversichtlich. Sie sagen, dass die vorherigen Präsidenten noch viel mehr bestochen und belogen haben – aber dieser hier tut endlich was, räumt radikal auf und will wirklich die Veränderung. Ob sich mit einer neuen, schnell zusammengebastelten Verfassung aber die dringendsten Probleme in Wirtschaft und Sozialem (Korruption, Durchsetzung von Gesetzen und Regelungen) angehen lassen, stelle ich hier mal in Frage.
Aber als ich dann hörte, dass es in den letzten Jahrzehnten wohl schon so einige neue Verfassungen gegeben hat, hat das der Angelegenheit doch etwas die Schärfe genommen.
Es wird wohl ein „Ja“ geben, und ich bin sehr gespannt, wie es dann hier weitergeht.
Eine Kuriosität am Rande: Auch wenn die meisten Menschen nur zu den Wahllokalen gehen, um sich die Bestätigung abzuholen, dass sie gewählt haben (diese muss man bei allen möglichen offiziellen Vorgängen im Land vorzeigen), wurde doch dieses Wochenende kein Alkohol verkauft und ausgeschenkt (oder eben nur an uns Ausländer), damit alle mit klarem Kopf ihrer heutigen Pflicht nachkommen können.
Nachtrag: Das alles war gestern (ich hab nur nicht immer Zugang zum Internet) - und es gab ein JA. Wie ich erfuhr, ist das alles sogar nachzulesen bei Spiegel online.
Mittlerweile habe ich einige Stimmen und Meinungen eingeholt, und die meisten (auch die politisch gebildeten) sind doch sehr zuversichtlich. Sie sagen, dass die vorherigen Präsidenten noch viel mehr bestochen und belogen haben – aber dieser hier tut endlich was, räumt radikal auf und will wirklich die Veränderung. Ob sich mit einer neuen, schnell zusammengebastelten Verfassung aber die dringendsten Probleme in Wirtschaft und Sozialem (Korruption, Durchsetzung von Gesetzen und Regelungen) angehen lassen, stelle ich hier mal in Frage.
Aber als ich dann hörte, dass es in den letzten Jahrzehnten wohl schon so einige neue Verfassungen gegeben hat, hat das der Angelegenheit doch etwas die Schärfe genommen.
Es wird wohl ein „Ja“ geben, und ich bin sehr gespannt, wie es dann hier weitergeht.
Eine Kuriosität am Rande: Auch wenn die meisten Menschen nur zu den Wahllokalen gehen, um sich die Bestätigung abzuholen, dass sie gewählt haben (diese muss man bei allen möglichen offiziellen Vorgängen im Land vorzeigen), wurde doch dieses Wochenende kein Alkohol verkauft und ausgeschenkt (oder eben nur an uns Ausländer), damit alle mit klarem Kopf ihrer heutigen Pflicht nachkommen können.
Nachtrag: Das alles war gestern (ich hab nur nicht immer Zugang zum Internet) - und es gab ein JA. Wie ich erfuhr, ist das alles sogar nachzulesen bei Spiegel online.
Die größte Veränderung:
Das Wetter. Wir sind etwa zur gleichen Zeit hier wie letztes Mal, aber es fühlt sich an, als wenn die warme Jahreszeit, zu der wir die Inseln verlassen hatten, einfach nicht aufgehört hat. Es ist schon fast heiß manchmal, das Wasser hat tropische Temperaturen, die Sonne kommt ab und zu für ein paar Minuten raus und es gibt sogar fast schon richtigen Regen. Ein sehr warmes, nasses Jahr also. Das hat krasse Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt mit sich gebracht: Selbst hier in der Trockenzone ist eigentlich schon alles grün. Es blüht und samt überall, daher gibt’s viele Finken (die auch schon Junge haben) und Massen an Garrapateros (diese großen schwarzen Vögel, die fremde Nester räubern – hab ich die schon vorgestellt? Sonst bald). Und ich habe in 2 Tagen schon ca. 10x so viele Ratten und Mäuse gesehen wie die ganze letzte Saison.
Dafür sieht man kaum Seevögel und Seelöwen – die finden in dem warmen Wasser keine Nahrung mehr. Wir alle hoffen, dass kein El Niño draus wird. Und dass die Woodpecker Finches das Wetter nicht falsch verstehen und auch schon anfangen wollen zu brüten – denn deswegen sind wir ja extra in der Trockenzeit angereist: Um die Vögel rechtzeitig zur Brutsaison wieder freilassen zu können!
Nachtrag: Wir haben gerade erfahren, dass das hier wohl ein normales Jahr ist. Wir und die Meeresbewohner hatten letztes Mal einfach Glück. Wir stellen uns also auf einen sehr heißen Sommer ein...
Dafür sieht man kaum Seevögel und Seelöwen – die finden in dem warmen Wasser keine Nahrung mehr. Wir alle hoffen, dass kein El Niño draus wird. Und dass die Woodpecker Finches das Wetter nicht falsch verstehen und auch schon anfangen wollen zu brüten – denn deswegen sind wir ja extra in der Trockenzeit angereist: Um die Vögel rechtzeitig zur Brutsaison wieder freilassen zu können!
Nachtrag: Wir haben gerade erfahren, dass das hier wohl ein normales Jahr ist. Wir und die Meeresbewohner hatten letztes Mal einfach Glück. Wir stellen uns also auf einen sehr heißen Sommer ein...
Donnerstag, 25. September 2008
Feldsaison 2008
Irgendwas stimmt hier nicht. Die Arbeit läuft von Anfang an so unglaublich gut! Nicht nur, dass wir all unsere wertvollen Geräte in sperrigen Gepäckstücken ohne Probleme ans Ziel gebracht und den ganzen Papierkram in Quito in 2 Tagen erledigt hatten... wir haben auch noch quasi aus Versehen den ersten Spechtfinken aus der Trockenzone gefangen (Siehe Bild! Das sind die Viecher, für die wir letzte Saison Monate gebraucht haben!) – gestern gleich noch mal 2 und heute sogar schon den letzten. Wir können das kaum glauben.
Die neuen Vögel haben fast sofort angefangen zu fressen und sind in bester Verfassung, die Ausbesserungsarbeiten an den Volieren gehen total schnell voran, und wir haben ne ganze Mannschaft, die uns hilft. Wir haben 6 Leute (also mit uns 8!), die sich um das Wohlergehen der Vögel kümmern und die Volieren sauber halten, was eine unglaubliche Erleichterung ist. Und überhaupt kann man sehr viele Aufgaben an die Feldassistenten deligieren und sich um das Wichtige kümmern – kein Vergleich zum letzten Mal, wo all der Kleinkram an mir hängen blieb.
Und den Kopf frei fürs Wesentliche.
Die neuen Vögel haben fast sofort angefangen zu fressen und sind in bester Verfassung, die Ausbesserungsarbeiten an den Volieren gehen total schnell voran, und wir haben ne ganze Mannschaft, die uns hilft. Wir haben 6 Leute (also mit uns 8!), die sich um das Wohlergehen der Vögel kümmern und die Volieren sauber halten, was eine unglaubliche Erleichterung ist. Und überhaupt kann man sehr viele Aufgaben an die Feldassistenten deligieren und sich um das Wichtige kümmern – kein Vergleich zum letzten Mal, wo all der Kleinkram an mir hängen blieb.
Und den Kopf frei fürs Wesentliche.
Aussenseiter
Wir haben ein eigenes Haus! Diesmal wohnen wir nicht in der Station (viel zu teuer), sondern in der Stadt. Da kann man zwar nicht mit Wellenrauschen einschlafen und mit Sonne im Gesicht und Vogelgesang aufwachen, außerdem erfordert es gute Organisation, weil man eben nicht mal schnell zwischendurch nach Hause kann um Dinge zu erledigen oder fehlende Sachen zu holen – aber dafür hat jeder sein eigenes Schlafzimmer (wir sind momentan zu dritt: Irm, eine neue Feldassistentin und ich), wir haben ein richtiges Bad und sogar eine Waschmaschine, moskitodichte Fenster und Türen, nur leicht angesalzenes Wasser aus dem Hahn. Der pure Luxus. Und endlich wieder eine WG ;)
Im Vordergrund seht ihr blau-weißen Luxus: Endlich habe ich ein Fahrrad! Das schenkt mir jeden Tag 1,5 Stunden Freizeit, die ich sonst mit den Fußmärschen zur Station verbringen musste.
Nachtrag: Ich vermisse mittlerweile das Leben in der Station seeehr!
Im Vordergrund seht ihr blau-weißen Luxus: Endlich habe ich ein Fahrrad! Das schenkt mir jeden Tag 1,5 Stunden Freizeit, die ich sonst mit den Fußmärschen zur Station verbringen musste.
Nachtrag: Ich vermisse mittlerweile das Leben in der Station seeehr!
Neuerungen
Erstaunlich viel hat sich geändert in den letzten 6 Monaten. Büros und Häuser und Mitarbeiter wurden wild hin und her getauscht, die Volontarios sind alle weg (wobei 3 als Festangestellte zurückgekommen sind), Station und Nationalpark haben neue Direktoren und es gibt jetzt sehr strenge Sicherheitsvorkehrungen für Feldexkursionen (mit gutem Grund). Manche Hotels haben geschlossen, Restaurants neu eröffnet, die Baustellen sind tatsächlich gewandert. Der Comedor (= Kantine) hat geschlossen und wir wohnen nicht mehr in der Station, sondern im Ort – daher ist der Weg von zu Hause zur Arbeit und von der Arbeit zum Essen sehr weit. Aber manche Dinge ändern sich nie, daher ist es sehr vorteilhaft, die Menschen und Vorgänge hier schon sehr gut zu kennen. Wenn man weiß, wen man wann und wo um etwas bitten kann und wo man lebens- und arbeitswichtige Dinge herbekommt, läuft alles so viel einfacher und stressfreier!
Second Life
Da bin ich wieder, auf Santa Cruz. Es ist, als hätte jemand einen Schalter umgelegt - ich führe quasi nahtlos mein zweites Leben weiter und es fühlt sich an, als wäre ich nie weg gewesen von hier. Obwohl sich vieles verändert hat und obwohl es einige Aufregung gab, als unsere Ankunft von fast allen uns vom letzten Mal bekannten Menschen zur fast gleichen Zeit festgestellt wurde. Aber diese Aufregung hat sich schnell gelegt – wir sind halt wieder da, schön, aber das war ja zu erwarten. Innerhalb der ersten 24 Stunden hier ist wirklich schon alles Wichtige passiert, was letztes Mal mindestens eine Woche gedauert hat – neues Quartier bezogen, Lebensmittel eingekauft, neues Büro bezogen, Computer eingerichtet, unsere neuen Mitarbeiter kennengelernt, Masterplan mit allen entworfen, alle nötigen Schlüssel kopiert, Wasserversorgungs- und Wäschewaschfragen geklärt, im Pazifik gewesen, bei den Kioskos lecker Fisch gegessen und Batidos getrunken, alle wichtigen Leute zufällig getroffen (einschließlich Taxifahrer, Kioskverkäufer, Imbissbetreiber, Verwaltungsleute, Bibliotheksmädchen, Schildkrötenpfleger, Vogelversorger etc.)...
Ich fühle mich sehr wohl, diesmal ists wirklich von Anfang an einfach nur angenehm. Und so gut, schon viele Leute zu kennen und von der Sprache nicht mehr ermüdet zu werden!
Ich fühle mich sehr wohl, diesmal ists wirklich von Anfang an einfach nur angenehm. Und so gut, schon viele Leute zu kennen und von der Sprache nicht mehr ermüdet zu werden!
Mittwoch, 9. April 2008
Bartolomé
Ja, irgendwann als Johannes da war, waren wir auf Tagesausflug auf der 3 Stunden entfernten Insel Bartolomé. Weil bis vor kurzem da noch viel Lava gespuckt wurde, gibts dort noch nicht viel Leben (außer im Wasser drumherum), sondern vor allem Landschaft zu sehen. Lavalandschaft. Das Schnorcheln danach um den Pinnackle Rock herum war aber das beste bisher... ruhiges Wasser, kaum Strömung, schöne Tiefe, schöne Tiere. Haie, sehr sehr dicht, gejagt von jungen Seelöwen, die obligatorischen bunten Fischteppiche und viel Kleinzeug. Vor dem nächsten Mal gönne ich mir ein Unterwassergehäuse für die Kamera. Aber schön wars!
Bei Picasa gibts Fotos. Auch von den legendären Galapagos-Pinguinen, die sich mir erstmals zeigten.
Sonntag, 16. März 2008
Zwischenmeldung
Nun doch. Denn: Ich bin in Quito und habe ein paar Tage Zwangspause. Krank an Leib und Seele. Aber so kann ich mich Schritt für Schritt wieder an das "normale Leben" zurückgewöhnen. Kälte, Johannes, klassische Musik, schneller Verkehr, richtiger Käse und leicht angedunkeltes Brot. Trotzdem noch Palmen, Erdnussschokolade und spanisch sprechende Menschen. Und sogar einiges Neues: Tropische Früchte und noch tropischere Vögel. Und leider unglaubliche Überschwemmungen in sehr vielen Provinzen, was unsere Reisepläne sicherlich stark negativ beeinflussen wird.
Montag, 3. März 2008
Frühstückspause
So. Brot gibts wieder. Mehl scheinbar auch. Und Milch in manchen Läden. Deshalb lehne ich mich ab jetzt etwas zurueck und widme meine freie Zeit eher dem Essen als dem Blogschreiben. Morgen kommt Johannes und wir gucken uns hier ein bißchen gemeinsam um - und dann will er versuchen, mich quasi aus dem Paradies wieder nach Deutschland zu entführen. Na ob er das schaffen kann...?
Was ich sagen will: Erst mal keine weiteren Einträge. Alles noch Ausstehende und Neue wird aber nachgetragen, ne?
Was ich sagen will: Erst mal keine weiteren Einträge. Alles noch Ausstehende und Neue wird aber nachgetragen, ne?
Montag, 25. Februar 2008
Versorgungsengpass III
Oh nein, die meisten Bäckereien haben jetzt zu, weil ihnen das Mehl ausgegangen ist! Nie wieder werde ich über das weiße süße "Brot" meckern... besser als Reis mit Reis zum Frühstück, Mittag und Abendbrot!
Dafür kann man wohl Samstag morgens um 5 auf dem Wochenmarkt noch Eier von hiesigen Bauern ergattern. Plötzlich werden Geheimtips ausgetauscht: "Psst aber ich hab gehört, dass der Laden XY morgen Milch reinbekommt" oder "Ach Du hast doch nen Backofen - in dem Eckkiosk gibts noch 2 kleine Packungen Mehl!"
Und zum Glück hat mein Lieblings-Imbiss jetzt nach zwei Wochen wieder aufgemacht. Der verkauft ja auch fast ausschließlich Reis und Fisch. Beides wird hier so schnell nicht ausgehen...
Dafür kann man wohl Samstag morgens um 5 auf dem Wochenmarkt noch Eier von hiesigen Bauern ergattern. Plötzlich werden Geheimtips ausgetauscht: "Psst aber ich hab gehört, dass der Laden XY morgen Milch reinbekommt" oder "Ach Du hast doch nen Backofen - in dem Eckkiosk gibts noch 2 kleine Packungen Mehl!"
Und zum Glück hat mein Lieblings-Imbiss jetzt nach zwei Wochen wieder aufgemacht. Der verkauft ja auch fast ausschließlich Reis und Fisch. Beides wird hier so schnell nicht ausgehen...
Sonntag, 24. Februar 2008
Neue Fotos...
... für alle, die es noch interessiert. Bei picasa.
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Samstag, 23. Februar 2008
Eierei
Wenn man dieser Tage die Küstenstraße entlanggeht, bekommt man alle paar Meter Ladungen von roter Erde ab. Es wird nämlich überall gebuddelt - es ist Zeit für die weiblichen Marine Iguanas, ihre Eier in selbstgegrabenen Höhlen abzulegen. Dafür brauchen sie erdiges Substrat, und das finden sie, vom Strand kommend, als erstes direkt neben der Straße (wo die Büsche regelmäßig zurückgeschnitten werden und so ein Streifen freien Bodens entsteht).
Manche klettern erst einmal über die Bordsteinkante, um zur anderen Straßenseite zu kommen. Das Ganze muss ziemlich anstrengend sein, die Tiere verbringen mehr Zeit mit Pausen als mit Buddeln - und sie sehen ziemlich ausgezehrt aus. Einige Leute malen kleine Schilder, die auf die Gruben aufmerksam machen, damit niemand hineintritt. Manche Strandwege sind schon unpassierbar geworden.
Leider bin ich wohl nicht mehr hier, wenn die Jungen schlüpfen. Sie sind dann nur so "groß" wie Eidechsen!
Manche klettern erst einmal über die Bordsteinkante, um zur anderen Straßenseite zu kommen. Das Ganze muss ziemlich anstrengend sein, die Tiere verbringen mehr Zeit mit Pausen als mit Buddeln - und sie sehen ziemlich ausgezehrt aus. Einige Leute malen kleine Schilder, die auf die Gruben aufmerksam machen, damit niemand hineintritt. Manche Strandwege sind schon unpassierbar geworden.
Leider bin ich wohl nicht mehr hier, wenn die Jungen schlüpfen. Sie sind dann nur so "groß" wie Eidechsen!
Versorgungsengpass II und Landunter
Jetzt weiß ich den Grund: 2 große Versorgungsschiffe sind auf dem Weg hierher liegengeblieben, konnten bisher nicht repariert werden - und Tonnen frischer Lebensmittel sind jetzt vergammelt. Wegen der Überschwemmungen auf dem Festland wird wohl auch kein Ersatz kommen können. Eier sind mittlerweile auch aus.
Eine Freundin ist gerade auf dem Festland unterwegs, hat das Reisen nun aber aufgegeben und fliegt lieber nach Costa Rica. Es regnet nur, und auf den meisten Straßen ist kein Durchkommen. Noch dazu ist eine Gegend im Norden, von der aus man schön ins Amazonasgebiet reisen kann, mittlerweile evakuiert, weil ein Vulkan heftig Asche spuckt. Nun ja. Am 15. März geht mein Flug aufs Festland. Wenn das Wetter aber so bleibt, werde ich mich wohl doch noch etwas auf den Inseln herumtreiben...
Eine Freundin ist gerade auf dem Festland unterwegs, hat das Reisen nun aber aufgegeben und fliegt lieber nach Costa Rica. Es regnet nur, und auf den meisten Straßen ist kein Durchkommen. Noch dazu ist eine Gegend im Norden, von der aus man schön ins Amazonasgebiet reisen kann, mittlerweile evakuiert, weil ein Vulkan heftig Asche spuckt. Nun ja. Am 15. März geht mein Flug aufs Festland. Wenn das Wetter aber so bleibt, werde ich mich wohl doch noch etwas auf den Inseln herumtreiben...
Freitag, 22. Februar 2008
Versorgungsengpass
Ja wir sind auf einer Insel. Das ist zwar nicht der Grund dafür, dass jetzt in einer Woche schon 3x für je 1-2 Tage das Leitungswasser ausgefallen ist und wir auch nicht wie gewohnt mit Süßwasser in Kanistern versorgt wurden (womit die Klospülung füllen?). Aber da schon seit einiger Zeit keine Versorgungsschiffe mehr angekommen sind, gibt’s jetzt die ersten Engpässe. Sprit ist angeblich schon seit 2 Wochen alle, was die 300 Taxis im Ort aber nicht davon abhält, wie immer unbesetzt im Kreis zu fahren. Verpacktes Brot ist aus. Es gibt nur noch dieses weiche unglaublich süße kuchenartige Zeug, dass sie hier in den Bäckereien als Brot verkaufen. Milch ist aus. Cornflakes sind aus. Bananenchips auch. Spaghetti (außer die 3,50$ teuren Buittoni). Saft. Marshmallows. Scheinbar auch Briefmarken und billige Hostels und Trips nach Bartolome am 6. März.
Was ess ich denn jetzt die letzten Wochen? Wo bring ich denn Johannes unter? Und woher nehm ich genügend Insekten für die Vögel, wenn doch schon wieder Vollmond ist, der uns alles Getier von der Lichtfalle weglockt? Antworten, irgendjemand?
Nachtrag: Jetzt erfahre ich, dass es auf dem Festland fiese Überflutungen in den Haupt-Agrargebieten gegeben hat, die meisten Ernten sind dahin. Alles verbleibende wird ziemlich teuer. Aber wenn hier sowieso nichts ankommt...
Was ess ich denn jetzt die letzten Wochen? Wo bring ich denn Johannes unter? Und woher nehm ich genügend Insekten für die Vögel, wenn doch schon wieder Vollmond ist, der uns alles Getier von der Lichtfalle weglockt? Antworten, irgendjemand?
Nachtrag: Jetzt erfahre ich, dass es auf dem Festland fiese Überflutungen in den Haupt-Agrargebieten gegeben hat, die meisten Ernten sind dahin. Alles verbleibende wird ziemlich teuer. Aber wenn hier sowieso nichts ankommt...
Mittwoch, 20. Februar 2008
Was bleibt?
Wir machen übrigens nicht nur unsere Grundlagenforschung, sondern leisten auch einen Beitrag zu dem ganzen Conservation-Ding. Ein Teil unserer Woodpecker Finches, die wir mit so viel Aufwand gefangen, gefüttert und gepflegt haben, ist jetzt in viel größere, schönere Volieren umgezogen, um sich dort (hoffentlich) fortzupflanzen.
Das Ganze ist ein Pilotprojekt für ein geplantes Brutprogramm für den bedrohten Mangrove Finch. Der kommt nämlich vermutlich nur noch an zwei Orten auf Isabela (der größten Insel) vor, mit nicht mehr als 70 Brutpaaren. Der Bruterfolg dieser Vögel ist in der freien Wildbahn sehr gering, weil die meisten Nester von Ratten (eingeschleppt!) oder Brutparasiten (auch eingeschleppt) heimgesucht werden. Man will aber nicht einfach ein paar dieser seltenen Vögel einfangen und in Volieren stecken, um wieder eine stabile Populationsgröße zu schaffen – sondern man sammelt erst mal Erfahrungen mit der nächstverwandten Art, die nicht ganz so selten ist. Und zufällig ist das eben die Art, mit der wir arbeiten. Also entwerfen wir jetzt zusammen mit der Leiterin des Projekts Fütter- und Pflegepläne und überlassen ihr unsere Tiere.
Eines unserer Männchen hatte schon in der alten Versuchsvoliere immer wieder durch einen Spalt unter der Tür seine Nachbarin (vermutlich unser einziges Weibchen) besucht – also haben wir die beiden erst mal in eine gemeinsame Voliere gesetzt. Noch passiert aber nichts, sie streiten sich nur ums Futter... wenn wir ihm Oktober wiederkommen, wollen wir Nachwuchs sehen!
Casa de sombra
Das hier ist die "casa de sombra" (= shadehouse) auf dem Gelände und unter Schirmherrschaft der Darwin Station, und hier passiert was ganz Wichtiges: Es werden einheimische Pflanzen vermehrt, aus Stecklingen und Samen, die dann an die Bevölkerung weitergegeben werden, damit die mit diesen Pflanzen ihren Garten bestücken können.
Das ist Teil des „Jardin Nativo“ (= Native Garden) Projektes und soll den Einheimischen zeigen, dass man auch ohne die ganzen schönen bunten, vor langer Zeit legal und mittlerweile immer noch illegal importieren Ziergewächse einen netten Garten gestalten kann. Viele dieser eingeführten Zierpflanzen sind nämlich hochinvasiv und damit für die einheimische Pflanzenwelt ziemlich gefährlich. Aber eben hübsch anzuschauen! Darum läuft dieser Teil des Projekts auch etwas schleppend an. Der wichtigere Teil der Arbeit besteht darin, Informationsveranstaltungen und Mitmachaktionen an Schulen durchzuführen und die Kinder für diese Problematik der invasiven Pflanzen zu sensibilisieren. Bei den erwachsenen Einheimischen ist da mit Aufklärungsarbeit in den meisten Fällen leider nichts zu machen. Wir warten also auf den Generationenwechsel...
Das ist Teil des „Jardin Nativo“ (= Native Garden) Projektes und soll den Einheimischen zeigen, dass man auch ohne die ganzen schönen bunten, vor langer Zeit legal und mittlerweile immer noch illegal importieren Ziergewächse einen netten Garten gestalten kann. Viele dieser eingeführten Zierpflanzen sind nämlich hochinvasiv und damit für die einheimische Pflanzenwelt ziemlich gefährlich. Aber eben hübsch anzuschauen! Darum läuft dieser Teil des Projekts auch etwas schleppend an. Der wichtigere Teil der Arbeit besteht darin, Informationsveranstaltungen und Mitmachaktionen an Schulen durchzuführen und die Kinder für diese Problematik der invasiven Pflanzen zu sensibilisieren. Bei den erwachsenen Einheimischen ist da mit Aufklärungsarbeit in den meisten Fällen leider nichts zu machen. Wir warten also auf den Generationenwechsel...
Dienstag, 19. Februar 2008
nach 15 Wochen Reise...
Samstag, 16. Februar 2008
Darwinfinken I
Darauf habt ihr doch alle gewartet! Heute:
Die Ground Finches (Grundfinken)
Ground Finches gibt es unglaublich viele. Zahlenmäßig. Und auf fast allen Inseln. Drei Arten gehören dazu: Small Ground Finch, Medium Ground Finch, Large Ground Finch. Einfach, was? Unterscheiden tun sie sich nicht nur durch die Körpergröße, sondern vor allem durch die Schnabelform. Der Small Ground Finch ist etwas kleiner als ein Spatz, hat einen spitzen Schnabel und frisst vor allem Kleinkram. Also auch Parasiten auf der Haut von Iguanas oder Schildkröten. Der Large Ground Finch hat schon Faustgröße und einen richten Nussknacker als Schnabel und ernährt sich daher vor allem von hartschaligen Samen. Na ja und der Medium Ground Finch hat halt so was dazwischen. Ehrlich gesagt sind die Übergänge zwischen diesen drei Arten ziemlich fließend und es gibt viele Hybriden, sichere Artbestimmungen sind für manche Vögel nur durch DNA-Analysen möglich. Die Variabilität ist dabei nicht nur von Insel zu Insel, sondern auch innerhalb kurzer Distanzen auf der gleichen Insel recht hoch. Selbst gesanglich kann man die Arten nicht immer eindeutig zuordnen, da es unglaublich viele Dialekte gibt.
Was alle Ground Finches gemeinsam haben, ist die unterschiedliche Färbung der Geschlechter: Die Weibchen sind graubraun, mehr oder weniger gesprenkelt – die Männchen schwarz. Juvenile Tiere und Nichtbrüter haben einen gelben Schnabel, der sich aber beim ersten Brüten schwarz umfärbt (und dann so bleibt).
Small und Medium Ground Finches sind sehr gesellig, hüpfen in Gruppen umher und sammeln die Krümel der Touristen auf. Large Ground Finches sind eher Einzelgänger. Die sind hier relativ selten, deshalb müsst ihr euch mit diesem Foto begnügen:
Die Ground Finches (Grundfinken)
Ground Finches gibt es unglaublich viele. Zahlenmäßig. Und auf fast allen Inseln. Drei Arten gehören dazu: Small Ground Finch, Medium Ground Finch, Large Ground Finch. Einfach, was? Unterscheiden tun sie sich nicht nur durch die Körpergröße, sondern vor allem durch die Schnabelform. Der Small Ground Finch ist etwas kleiner als ein Spatz, hat einen spitzen Schnabel und frisst vor allem Kleinkram. Also auch Parasiten auf der Haut von Iguanas oder Schildkröten. Der Large Ground Finch hat schon Faustgröße und einen richten Nussknacker als Schnabel und ernährt sich daher vor allem von hartschaligen Samen. Na ja und der Medium Ground Finch hat halt so was dazwischen. Ehrlich gesagt sind die Übergänge zwischen diesen drei Arten ziemlich fließend und es gibt viele Hybriden, sichere Artbestimmungen sind für manche Vögel nur durch DNA-Analysen möglich. Die Variabilität ist dabei nicht nur von Insel zu Insel, sondern auch innerhalb kurzer Distanzen auf der gleichen Insel recht hoch. Selbst gesanglich kann man die Arten nicht immer eindeutig zuordnen, da es unglaublich viele Dialekte gibt.
Zum Vergleich: 2. von links oben und einzelner Vogel unten: Small Ground Finches, die anderen: Medium Ground Finches.
Was alle Ground Finches gemeinsam haben, ist die unterschiedliche Färbung der Geschlechter: Die Weibchen sind graubraun, mehr oder weniger gesprenkelt – die Männchen schwarz. Juvenile Tiere und Nichtbrüter haben einen gelben Schnabel, der sich aber beim ersten Brüten schwarz umfärbt (und dann so bleibt).
Small und Medium Ground Finches sind sehr gesellig, hüpfen in Gruppen umher und sammeln die Krümel der Touristen auf. Large Ground Finches sind eher Einzelgänger. Die sind hier relativ selten, deshalb müsst ihr euch mit diesem Foto begnügen:
Freitag, 8. Februar 2008
Wenn ich hier was wirklich Neues lerne...
... dann ist das Frustrationstoleranz. Meine Güte. Seit 12 Wochen warte ich auf Weihnachtspost (andere Deutsche haben ihre nach 3 Wochen bekommen). Dieser unglaublich ineffiziente Verwaltungsapparat aus Station und Park lässt mich 3 Monate ohne Pass sein und jede kleine Anfrage nach Wochen in einem Wust aus Papieren enden, und keiner weiß wer jetzt eigentlich wofür zuständig ist. Trinkwasserbeschaffung kann zum Abenteuer werden. Und vom Vogelfang nur so viel: wir haben jetzt schon 4 mal den "wirklich letzten Vogel" im Netz gehabt... irgendwas ist immer. Und so suchen wir munter weiter -oft ohne Erfolg-, haben keine Wochenenden und die für Schlaf verfügbaren Stunden werden immer weniger. Experimente wollen ja auch noch gemacht werden, nebenbei.
Aber wisst ihr was? Ich kann darüber nur noch lachen.
Nur die soziale Diskontinuität lässt mich etwas leiden. Aber damit werde ich auch noch fertig.
Aber wisst ihr was? Ich kann darüber nur noch lachen.
Nur die soziale Diskontinuität lässt mich etwas leiden. Aber damit werde ich auch noch fertig.
Freitag, 1. Februar 2008
Die Feinde der Feldarbeit
Unvorhersehbare Wetterverhältnisse, die den ganzen Plan um Tage und Wochen verschieben können. Gesangsdialekte. Launische Vögel. Zu neugierige Vögel. Zu egalitäre Vögel. Katzen. Touristen und Guides. Orientierungsverlust. Mittagshitze. Wind. Regen. Sonne. Mora (à Löcher im Netz, Löcher in Armen und Beinen, brütende Vögel, zu wenig Bäume). Vergessene Sonnencreme (!). Geräte, die im Gebüsch zu gut getarnt sind, um sie wiederzufinden. Jahreszeitenabhängigkeit, selbst in den Tropen. Wind. Taxipreise. Budgetbeschränkungen. Blöde Öffnungszeiten der Einrichtungen. Die Größe der Insel. Fehlender Handyempfang. Nachlassende Kräfte am Nachmittag und totale Erschöpfung nach 3 Wochen NonStop-Vogelfang.
Nicht alle Lebewesen in der Trockenzone sind so hart wie wir...
Nicht alle Lebewesen in der Trockenzone sind so hart wie wir...
Samstag, 19. Januar 2008
Floreana
Es gab mal wieder einen Tagesausflug, diesmal nach auf eine der beiden südlichen Inseln. Na ja, eigentlich waren wir nur sehr kurz an Land und haben historische Luft geschnuppert (die Insel spielt eine ziemlich große Rolle in der Besiedlungsgeschichte der Galapagos), die meiste Zeit haben wir uns auf den besten Schnorchelplätzen des Archipels getummelt, mit Seelöwenweibchen gespielt (oder eher die mit uns – bis der wütende Seelöwenbulle sie wieder von uns fortgetrieben hat), Haien beim Schlafen zugeguckt und riesige Teppiche aus schillernden Fischen bestaunt. Und Seesterne so groß wie Pizzateller!
Es regnet!
Der Regen hat angefangen, also der richtige Regen. Nicht mehr nur das kaum sichtbare Nieseln – es pladdert! Manchmal. Es ist ja immer noch ein La Niña-Jahr.
Es regnet aber noch mehr – Abschiede (Sabine (Projektleiterin) ist samt Familie zurück in Schottland, unsere englische Kurzzeitunterstützung Caroline ist auch wieder zu Hause, noch mehr Freunde haben die Inseln verlassen), Wiedersehen (viele Leute sind vom Heimurlaub zurück), sehr viele neue Forschergruppen, Verantwortung, Millionen von Heuschrecken (biblisch, sag ich euch – leider leider hab ich keine Fotos), sich paarende Viecher überall. Und Kekse! Irm hat ihre Weihnachtspäckchen bekommen und wir schlemmen kiloweise Selbstgebackenes.
Das Größte aber ist – nach nunmehr 3 Monaten haben wir endlich geschafft, einen Vogel in der Trockenzone zu fangen! Und am Tag darauf gleich noch einen. Sie haben beide die sehr aufwändige und hitzesensible Prozedur des Fangens, des Zwischenlagerns im Feld für einige Stunden, des Tranports auf der Schotterpiste und des Umsetzens in Eingewöhnungskäfige sehr gut überstanden und wir sind so was von stolz auf uns!
Endlich haben wir auch unsere Projektverlängerung bis März genehmigt bekommen. Es gibt noch seeeehr viel zu tun...
Es regnet aber noch mehr – Abschiede (Sabine (Projektleiterin) ist samt Familie zurück in Schottland, unsere englische Kurzzeitunterstützung Caroline ist auch wieder zu Hause, noch mehr Freunde haben die Inseln verlassen), Wiedersehen (viele Leute sind vom Heimurlaub zurück), sehr viele neue Forschergruppen, Verantwortung, Millionen von Heuschrecken (biblisch, sag ich euch – leider leider hab ich keine Fotos), sich paarende Viecher überall. Und Kekse! Irm hat ihre Weihnachtspäckchen bekommen und wir schlemmen kiloweise Selbstgebackenes.
Das Größte aber ist – nach nunmehr 3 Monaten haben wir endlich geschafft, einen Vogel in der Trockenzone zu fangen! Und am Tag darauf gleich noch einen. Sie haben beide die sehr aufwändige und hitzesensible Prozedur des Fangens, des Zwischenlagerns im Feld für einige Stunden, des Tranports auf der Schotterpiste und des Umsetzens in Eingewöhnungskäfige sehr gut überstanden und wir sind so was von stolz auf uns!
Endlich haben wir auch unsere Projektverlängerung bis März genehmigt bekommen. Es gibt noch seeeehr viel zu tun...
Dienstag, 1. Januar 2008
Burning Hearts
Das war mal ein fulminanter Jahreswechsel! Hier ists Brauch, dass man am Jahresende eine Pappmache-Figur verbrennt, die für das Schlechte des alten Jahres steht. Also standen am 31. vor vielen Häusern lebensgroße Puppen von Menschen, Flugzeuge, Hubschrauber oder Touristenboote, meist mit einer geschriebenen Erläuterung dabei.
Die ganze Stadt war auf den Beinen um dem Bösen zu begegnen, was dann um 12 kollektiv in Flammen stehen sollte. Und zwar wirklich die ganze Stadt! Alles was laufen konnte lief durch die Straßen, und was nicht laufen konnte, wurde getragen. Schlafende Kinder in Puppenkleidern auf den Schultern ihrer Mütter hängend oder in mit Decken verhangenen Kinderwagen liegend, uralte Ehepaare Hand in Hand oder aufeinander gestützt, Hunde, Katzen, ein paar Touristen. Und alle herausgeputzt und fein angezogen. Die Halbstarken des Ortes sind in Kleidung und Frisuren wie in dieser RomeoUndJulia-Verfilmung von Baz Luhrmann in kleinen Banden durch die Gegend stolziert, immer offenen Auges für die Mädels gleichen Alters. Die allerdings waren meistens mit ihren Müttern und kleineren Geschwistern unterwegs. Alle Straßen voller Menschen (aber nicht dieses überfüllte Silvester-Gedrängel, was man aus D so kennt), lecker Buden mit Spanschweinen und gegrilltem Mais, Zigaretten und Lollis. Viele Läden waren geöffnet, und die Besitzer saßen vor den Türen neben ihren Papp- oder Holzpuppen. Ich habe viel gelernt gestern Abend – z.B. dass die Bevölkerung der Meinung ist, das Abschießen der Ziegen sei Tierquälerei („nirgendwo auf der Welt herrscht solch eine Grausamkeit gegen Tiere wie hier auf Galapagos“). Deshalb sollte ein Jagdhubschrauber verbrannt werden. Was wirklich dahinter steckt, ist wohl die Tatsache dass Jagd mittlerweile einfach in die Kultur eingegangen ist – die Männer fahren am Wochenende zusammen mit ihrer Hundemeute im Pickup raus in den Busch und schießen sich ihr Abendessen. Was sie natürlich nicht mehr tun können, wenn die Ziegen erst einmal ausgerottet sind.
Ein anderer Hass bezieht sich auf die Fluggesellschaften, die laut Gesetz verpflichtet sind, die Ecuadorianer zu einem vergünstigten Tarif zu befördern. Aber natürlich werden die Plätze dann lieber mit voll zahlenden Touristen besetzt und die Wartezeiten für Einheimische sind mittlerweile sehr lang.
Ausgerechnet eine Reiseagentur hat ein Touristenboot mitsamt Touris in Schnorchelausrüstung verbrannt. Irgendwann stand ein brennendes Papp-Forschungsboot auf der Straße (da konnte uns aber keiner sagen, was das zu bedeuten hatte). Und ein Darwin (wir vermuten: Von der Kirche da hingestellt, wegen Evolutionstheorie und damit ChristlicheWeltAufDenKopfStellen).
Das Ganze lief aber absolut friedlich ab, der Hass war ja vorher in das Bauen der Figuren geleitet worden, und die Wut verrauchte zumindest für diesen Abend in den Flammen auf der Straße. Kinder haben mit den brennenden Puppen gespielt und ich habe nur 3 kleine Böller gehört. Ein Feuerwerk gabs natürlich auch, direkt über uns, es regnete Aschekrümel und explosive Brösel auf alle herab – die Briten unter uns waren einmal mehr schockiert über das Fehlen nationaler HealthAndSafety-Standards.
Die eigentliche Party ging dann um 12 los, mit Live-Salsa-Bands und viel Alkohol. Wir haben dann schnell gemacht, dass wir nach Hause kamen. Am Neujahrstag kann man übrigens mit keinem Taxi oder sonst irgendeiner Dienstleistung rechnen. Die betrinken sich so dermaßen das eine Mal im Jahr (selbst unser Taxifahrer, der sonst nie einen Tropfen anrührt, hatte das vorher angekündigt), dass man am nächsten Tag bis Nachmittags nur Schnapsleichen auf der Straße liegen sieht.
Ich hab mich sehr gefreut über den menschenleeren Strand am Vormittag :)
Vor dem Krankenhaus wurden Patienten-Puppen verbrannt. Wer hier keine Versicherung oder genug Geld hat, wird einfach nicht behandelt. Auch wenn das den Tod bedeutet.
Ausgerechnet eine Reiseagentur hat ein Touristenboot mitsamt Touris in Schnorchelausrüstung verbrannt. Irgendwann stand ein brennendes Papp-Forschungsboot auf der Straße (da konnte uns aber keiner sagen, was das zu bedeuten hatte). Und ein Darwin (wir vermuten: Von der Kirche da hingestellt, wegen Evolutionstheorie und damit ChristlicheWeltAufDenKopfStellen).
Das Ganze lief aber absolut friedlich ab, der Hass war ja vorher in das Bauen der Figuren geleitet worden, und die Wut verrauchte zumindest für diesen Abend in den Flammen auf der Straße. Kinder haben mit den brennenden Puppen gespielt und ich habe nur 3 kleine Böller gehört. Ein Feuerwerk gabs natürlich auch, direkt über uns, es regnete Aschekrümel und explosive Brösel auf alle herab – die Briten unter uns waren einmal mehr schockiert über das Fehlen nationaler HealthAndSafety-Standards.
Die eigentliche Party ging dann um 12 los, mit Live-Salsa-Bands und viel Alkohol. Wir haben dann schnell gemacht, dass wir nach Hause kamen. Am Neujahrstag kann man übrigens mit keinem Taxi oder sonst irgendeiner Dienstleistung rechnen. Die betrinken sich so dermaßen das eine Mal im Jahr (selbst unser Taxifahrer, der sonst nie einen Tropfen anrührt, hatte das vorher angekündigt), dass man am nächsten Tag bis Nachmittags nur Schnapsleichen auf der Straße liegen sieht.
Ich hab mich sehr gefreut über den menschenleeren Strand am Vormittag :)
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